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Präferenz für Präsenz: Studie zeigt Perspektiven für den Neustart von Messen auf

Präferenz für Präsenz: Studie zeigt Perspektiven für den Neustart von Messen auf

Prof. Dr. Sven Prüser präsentierte auf der FAMA-Messefachtagung, die am 28. und 29. Juni 2021 im H’Up der Deutschen Messe AG in Hannover stattfand, die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema Messen.

 

Präsenz, hybrid oder rein digital: Der Substitutions-Debatte erteilte Prüser, tätig an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, gleich zu Beginn eine Abfuhr: „Aussteller und Besucher vermissen Messen“, so seine zentrale Message, gestützt auf eine repräsentative Umfrage, die vom FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen) in Kooperation mit dem AUMA (Verband der deutschen Messewirtschaft) und der IDFA (Interessengemeinschaft deutscher Fachmessen und Ausstellungsstädte) im Vorfeld der Messefachtagung in Auftrag gegeben worden war.

 

Mehr als siebzig Prozent der Unternehmen geben an, dass die Absage und das Nicht-Stattfinden von Messen ganz überwiegend negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf gehabt hätten. Als Gründe hierfür werden vor allem die eingeschränkte oder unzureichende Neukundengewinnung (72%), die nicht ausreichende Produktdarstellung (69%) sowie die Handicaps in der Bestandskundenpflege genannt - drei Zielsetzungen, die auch in früheren Befragungen als zentrale Motivation für eine Messeteilnahme genannt wurden.

 

„Präsenzmessen stehen noch immer für Orte der Innovation, der Inspiration, der Interaktion und der informellen Kontakte, die eher zufällig stattfinden - daran hat die Pandemie nichts geändert“, so Prüser. Scheuklappen gegenüber neuen digitalen oder hybriden Formaten gebe es indes nicht. Im Gegenteil: Hatten sich vor der Pandemie lediglich zehn Prozent der Unternehmen an Online-Messen beteiligt, so stieg der Anteil auf jetzt 92 Prozent; bei den hybriden Veranstaltungen erhöhte sich der Wert von zwölf auf 88 Prozent.

 

„Digitalen Spielereien erteilen die Unternehmen eine klare Absage“, so Prüser. Das gilt vor allem für das Setup digitaler Messehallen (62% Ablehnung) und Avatare (82%). Dagegen halten zwei Drittel die animierte Präsentation von Exponaten für sinnvoll oder sogar sehr sinnvoll. Das gilt auch für den Bereich des Wissenstransfers, der über die Präsenzveranstaltung hinaus On-Demand verfügbar ist. Ein klares Votum dafür, das fachliche Programm auch künftig online auszuspielen. Denn siebzig Prozent der Befragten wollen auch in Zukunft an mehr oder sogar deutlich mehr Kongressen teilnehmen.

 

Prüsers Fazit: „Die Präferenz für Präsenzveranstaltungen darf nicht dazu verleiten, den ‘Feuermelder’ abzustellen. Die Pandemie hat dazu geführt, dass die Customer Journey in Teilen neu definiert wurde. Vieles spricht dafür, dass Messen künftig ein Präsenz-Element in der zunehmend digitalisierten Kunden-Interaktion sein werden. Die Chancen stehen gut, diese Position auszubauen, doch dazu wird es künftig notwendig sein, selbst digitale Vermarktungsketten anzubieten, gegebenenfalls mit Partnern.“

 

(Foto: FAMA)

 

www.fama.de

 

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