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Stundenlohn von Lichtdesignern laut VLLV-Umfrage desaströs

Stundenlohn von Lichtdesignern laut VLLV-Umfrage desaströs
Stundenlohn von Lichtdesignern laut VLLV-Umfrage desaströs

Der Verband der Lichtdesigner und Licht- und Medienoperatoren in der Veranstaltungswirtschaft e.V. (VLLV) hat im Oktober 2020 eine Umfrage zur Vergütung unter Lichtdesignern und Licht- und Medienoperatoren durchgeführt und ausgewertet.

 

In sechzehn Fragen und mehreren Themenkomplexen wurde ein Stimmungsbild rund um das Thema Vergütung abgefragt. Fragen zu Bildungsstand, Qualifikation, Arbeitsumfeld und weiteren Bereichen, wie zum Beispiel Arbeitszeiten, Betriebskosten oder Altersvorsorge, sollten die Einordnung der abgegebenen Antworten erleichtern.

 

Der Verband befragte selbstständige Einzelunternehmer, Unternehmensgeschäftsführer sowie Angestellte mit dem Schwerpunkt Lichtdesign, Lichtoperating oder Medienoperating oder eng verwandter Tätigkeitsbereiche in der Veranstaltungswirtschaft. Die anonyme Onlinebefragung erfolgte ab dem 8. Oktober 2020 intern im VLLV und ab dem 14. Oktober 2020 auch extern. Der überwiegende Teil der Teilnehmer ist den Angaben zufolge seit zehn bis dreißig Jahren in der Veranstaltungswirtschaft tätig.

 

Laut der Umfrage sei es zwar schon jetzt möglich, vergleichsweise höhere Vergütungen mit Erfahrung, Qualifikation und Selbstbewusstsein durchzusetzen, jedoch habe die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft keine gelebte Tradition, faire und auskömmliche Gehälter zu zahlen - zu oft werde davon ausgegangen, dass der Idealismus der Lichtschaffenden Anreiz genug sei.

 

Die im Durchschnitt erzielten Netto-Stundensätze der Selbständigen, Unternehmer, Freiberufler und Künstler lägen demnach signifikant zu niedrig. Sehr deutlich erscheint dies im Bereich Lichtdesign: Hier bestehe ein extremes Missverhältnis zwischen Vergütung und Verantwortungsbereich. Der bereinigte Mittelwert (Medianwert) des Stundensatzes liege hier lediglich bei 40 Euro netto - andere in Qualifikation und Komplexität  vergleichbare Branchen erlösten durchschnittlich das Doppelte.

 

Unter Einbeziehung von Bildungsstand, Qualifikation und Berufserfahrung ist das Ergebnis der Umfrage teilweise desaströs. Bedingt durch die kalkulatorisch erheblich zu niedrigen durchschnittlichen Sätze in sämtlichen abgefragten Tätigkeitsbereichen sei eine Prognose für die befragten Lichtdesigner und Licht- und Medienoperatoren hinsichtlich eines würdigen Lebensstandards im Rentenalter oft schlecht - der Quotient aus Arbeitszeit, Vergütung, Altersvorsorge und Gewinn erscheint bedenklich.

 

Der VLLV fordert deshalb leistungsgerechte und faire Honorare. Um dieses zentrale Ziel durchzusetzen, arbeitet der Verband an einem bedarfsgerechten Vergütungsmodell, bestehend aus zwei Komponenten: der Berechnung der individuellen Basiskosten (nach eigenem Kostenschlüssel) und der Berücksichtigung von erhöhenden Leistungsfaktoren (Qualifikation, Berufserfahrung, Tätigkeit, Leistungsphasen).

 

(Fotos: VLLV)

 

www.vllv.de

 

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